BI Rauensteinpark

Bürgerinitiative zur Erhaltung des Rauensteinparks

 

Offener Brief der BI "Rettet den Rauensteinpark" an die Verwaltungsspitze und den Gemeinderat

Überlingen, den 11.11.21


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Zeitler,
sehr geehrte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte,
die BI „Rettet den Rauensteinpark“ ist in den letzten Tagen stark in die Öffentlichkeit
getreten. Ihre Gründungserklärung haben wir an die Fraktionen des Gemeinderats versandt.
Wenn Sie sie noch nicht wahrgenommen haben – sie liegt als Anlage bei.
Um unnötige Konfrontationen und Missverständnisse zu vermeiden, dieses klarstellende
Schreiben als offener Brief an Sie alle:
1. Wir werden der Stadt und dem Gemeinderat nicht vor, Versprechungen in Bezug auf
die Garantie gebrochen zu haben, den Rauensteinpark in seiner Gesamtheit nicht
anzutasten. Dass bei vielen Bürger aufgrund der Berichterstattung dieser Eindruck
entstanden ist, liegt nicht in unserer Verantwortung. Wir werden dieses Argument
nicht benutzen und - wenn nötig - erklärend richtigstellen.
2. Wir begrüßen das sich Einsetzen des Gemeinderats für bezahlbaren Wohnraum. Dass
dies gerade in Überlingen ein Problem ist, ist nicht zu übersehen. Wir stellen auch
nicht das Bestreben der Stadt in Frage, in diesem Plan diesem Ziel gerecht zu werden.
Aber bringen wir es auf den schmerzhaften Punkt: Jede Art von Bebauung widerspricht
diametral dem Charakter und der Bedeutung dieses Ortes für alle Bürgerinnen und Bürger
Überlingens und ganz besonders für die aus dem Osten der Stadt.
Es gibt Orte, die unter keinen Umständen angetastet werden dürfen, weil damit etwas
Einzigartiges unwiederbringlich zerstört wird. Etwas, was mit der Identität des Ortes zu tun
hat, mit seiner Besonderheit, seiner Bedeutung auch für die Identifizierung der Menschen
mit ihrer Stadt. Der Rauensteinpark, für viele ein noch zu entdeckendes Juwel, hoch im
Osten Überlingens gelegen. Mit dem wunderbaren Blick vom Schlösschen auf den See und
die Kernstadt, auf das Münster. Eine Landmarke, ein Identifikationspunkt. Der Park selbst, in
offener Sicht von der Rauensteinstraße leicht ansteigend zum Schlösschen hin. Ein alter
eingewachsener Baumbestand frei verteilt im Stil eines englischen Gartens. Oben das
Schloss, unten an der Rauensteinstraße der Mammutbaum als Abschlussakzent. Dieser Park
ist einzigartig. Ja einzigartig! Wo gibt es noch so ein schönes Parkensemble in unserer Region
mit einer solchen Lage und einem solchen Bestand?
Dieser Park wird durch die vorgesehene Bebauung in seinem Gesamtcharakter als Ensemble
zerstört. Das Geplante macht seinen Reiz kaputt: seine Offenheit, die Sichtlinien, die
Eingriffe in den Baumbestand, den offenen Zugang für die Bevölkerung. Dies wird auch in
dem von der Stadt beauftragten Gutachten verdeutlicht. Lesen Sie es noch einmal selbst:
„nachhaltige Beeinträchtigungen“, „nachhaltige Beeinträchtigung für Sichtbezüge und das
Ortsbild“, „im Konflikt mit dem dort vorhandenen denkmalgeschützten Park“, „insgesamt
von negativen Auswirkungen für den Menschen auszugehen“(Zitate aus dem Gutachten).
Es ist für uns, für ganz viele Überlinger völlig unverständlich, dass Sie diese
grundsätzliche Kritik an der Bebauung bei Ihrer Entscheidung nicht berücksichtigt haben –
oder sie nicht wahrnehmen wollten oder konnten, weil Sie Ihren Blick nicht auf diesen
einzigartigen Park, sondern auf die Refinanzierungsproblematik gerichtet hatten und sich
von daher verpflichtet fühlten.
Bitte wenden Sie den Blick und Ihre Energie in Richtung dieses einzigartigen Parks und
erkennen Sie, welchen unvergleichlichen nicht mit Geld aufzuwiegenden Wert es für die
Stadt Überlingen und ihre Bürgerinnen und Bürger hat, dieses Kleinod der Stadt zu erhalten.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte,
Was erhoffen wir mit diesem offenen Brief an Sie alle die verantwortlichen Entscheider?
Wir erhoffen, dass Sie einmal den Blick wenden und erkennen, dass es nicht zu spät ist, jetzt
noch etwas Einzigartiges für unsere Stadt Überlingen zu erhalten. Dass Sie sich dessen
bewusst werden, dass Sie diesen wichtigen Aspekt des unbezahlbaren Werts dieses Parks bei
Ihrer Entscheidung über den Bebauungsplan nicht bedacht haben. Dass Sie deshalb eine
Entscheidung getroffen haben, die ein Fehler war. Aber auch, dass es schwer aber mutig ist,
einen Fehler wieder gut zu machen.
Die Überlinger – da sind wir sicher – werden einen solchen mutigen Entschluss zur
Neubewertung des Plans begrüßen. Der Gemeinderat als Ganzes kann dadurch nur im
Ansehen gewinnen. Das wäre das Beste im Sinne der Festigung unserer Stadtgesellschaft.
Wir sind fest entschlossen, für die Erhaltung dieses Kleinods unserer Stadt mit allen uns zur
Verfügung stehenden Mitteln zu kämpfen. Wir würden aber einen gemeinsamen Weg einer
drohenden Konfrontation vorziehen und sind deshalb jederzeit an einem Gespräch
interessiert.
In diesem Sinne
Winfried Krämer / BI „Rettet den Rauenstein“

________________________________________________________________________________________________

Flugblatt zum Verteilen

____________________________________________________________________________________________

Gründungserklärung

Rettet den Rauensteinpark

Der Rauensteinpark ist ein Kleinod Überlingens, im Osten auf der Höhe mit einem unvergleichlich schönen Blick auf den See und die Stadt gelegen. Ein großes Parkensemble mit einem reizenden Schlösschen, mit einem alten eingewachsenen Baumbestand u.a. mit einem einzigartigen Mammutbaum. Der Rauensteinpark ist ein romantischer Schlosspark, wie es auf Grund von Gestaltung und Lage wenige gibt.

Dieser unbedingt erhaltenswerte Park soll durch die von der Stadt geplanten Baumaßnahmen komplett verändert und zerstückelt werden. Und das in einem vom Stadtrat unverständlicherweise mehrheitlich beschlossenen nicht zu begründendem Schnellverfahren, ohne Gesamtkonzept und wieder ohne die Bürger an dem Verfahren zu beteiligen. Hauptargument: bezahlbarer Wohnraum. Dass Überlingen bezahlbaren Wohnraum braucht, dem wird niemand widersprechen. Abgesehen davon, dass dies im vorgesehenen Verfahren nicht garantiert ist - nicht auf diese Weise, nicht durch Zerstörung dieses einzigartigen Parks.

Das darf nicht sein: Zur gleichen Zeit, wie die Landesgartenschau gefeiert wird, setzt die Stadt ein Schnellverfahren in Gang, um ein bestehendes eingewachsenes altes Parkgelände so zu verkleinern, dass es als das historisch gewachsene Ensemble zerstört wird. Ebenso: Auch der Kleingartenanlage St.Leonhard - nur einen Steinwurf vom Rauenstein entfernt - droht die Vernichtung durch Bebauung.

Das alles kann nicht hingenommen werden. Deshalb gründen die Unterzeichneten eine Bürgerinitiative zur Rettung, zur Erhaltung und zur Ausgestaltung des Parks. Wir werden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln für das Ziel eintreten, den Rauensteinpark in seiner Schönheit für unsere Stadt zu erhalten, ja wieder neu ins Licht zu rücken.

V.i.S.d.P. Winfried Krämer, Überlingen

 

Offener Brief der BI an die Stadtspitze und den GR

Offener Brief der BI Rauenstein

Dazu ein Artikel im Südkurier:

Link zum Artikel im SK: Eine weitere Bürgerinitiative entsteht

 

Zurück